Physikum (M1)

 

Verbindliche Informationen gibt es auf der Seite des Prüfungsamtes !

Dort findet ihr auch zusammenfassend ein Merkblatt für das jeweilige als nächstes stattfindende Physikum.

Alle Informationen auf unserer Homepage sind so aktuell und richtig wie möglich, jedoch findet ihr alle verbindlichen Informationen auf der Seite des Prüfungsamtes (PA). Bei Fragen könnt ihr direkt das Prüfungsamt kontaktieren, per Mail oder per Telefon.

Die aktuellen Daten der Prüfungen findet ihr auf der Seite des IMPPs .

Im Folgenden erklären wir alle wichtigen Details zum 1. Staatsexamen, dem sogenannten Physikum.

Das Physikum findet zweimal im Jahr statt. Einmal im Herbst und einmal im Frühjahr. Das Herbstphysikum schreibt man, wenn man regulär nach dem 4. Semester alle Prüfungen der Vorklinik bestanden hat. Natürlich kann man das Physikum auch “schieben” – das bedeutet, dass ihr das Physikum zu einem späteren Zeitpunkt schreibt. Dies könnt ihr freiwillig tun oder auch gezwungenermaßen, z.B. wenn euch noch Prüfungsleistungen fehlen und der nächstmögliche Nachholtermin nach der Nachreichfrist liegt. 

 

Das Physikum besteht aus einer mündlichen und einer schriftlichen Prüfung. Die schriftliche Prüfung dauert 2 Tage und ihr habt jeweils 4 Stunden Zeit um 160 MC-Fragen zu beantworten. Sie findet für alle gleichzeitig statt. Die mündliche Prüfung findet an einem individuellen Datum statt. Hier werdet ihr von drei Prüfern in den Fächern Anatomie, Biochemie und Physiologie geprüft.

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass man sich zum Physikum selbstständig anmelden muss. Man muss außerdem alle Scheine der Vorklinik haben, d.h. alle Prüfungen bestanden und alle Anwesenheiten erfüllt haben – die Übersicht findet ihr im LSF. Wer im Herbst zum Physikum zugelassen werden will, muss sich bis Anfang Juni (genaue Daten s. PA, meist der 10.06.) anmelden. Für das Frühjahrsphysikum ist die Anmeldefrist Anfang Januar (meist der 10.01). Was alles Bestandteil dieser Anmeldung ist, steht auf der Seite des Prüfungsamtes. Dort findet ihr auch das entsprechende Formblatt für den Zulassungsantrag.

Anmeldungen nach der Anmeldefrist sind nichtig (Ausschlussfrist). Bei unvollständigen Scheinen habt ihr jedoch die Möglichkeit, euch trotzdem anzumelden und dann die Gesamtbescheinigung bis zur Nachreichfrist nachzureichen.

 

Es ist außerdem sinnvoll, seine Krankenpflegepraktika bereits im Vorfeld vom PA anerkennen zu lassen. Das funktioniert indem ihr Scans eurer Zeugnisse per E-Mail an das PA schickt. Dieses bestätigt euch dann, dass die Zeugnisse so ausreichend sind. Wenn ihr das nicht macht und in eurem Pflegepraktikumzeugnis ein Fehler (z.B. Datum o.Ä.) vorliegt, dann kann das zur Nichtzulassung führen.

ACHTUNG! Seit 2009 müssen alle Auslands-Krankenpflegepraktika (und auch Anerkennung von Krankenpflegepraktika nach §6 II ÄAppO wie Zivildienst/Bundeswehr…) für die Prüfungsanmeldung im Herbst bis spätestens Anfang Mai im Prüfungsamt abgezeichnet sein.

 

Generell ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig um alle Unterlagen zu kümmern und den Zulassungsantrag gerne auch frühzeitig beim Prüfungsamt abzugeben. So kann nicht nur das PA die Anträge besser bearbeiten, sondern ihr habt auch den Kopf frei und könnt euch auf das Lernen konzentrieren. Eine frühere Abgabe der Anmeldung sorgt übrigens auch nicht für einen früheren Termin im mündlichen Physikum! Die Prüfungstermine für das mündliche Physikum werden zugelost.

Um euch zum Physikum anzumelden, werden euch eine ganze Menge Unterlagen abverlangt. 

 

Natürlich benötigt ihr eure Scheine, die da wären:

  • 01 Praktikum der Physik für Mediziner
  • 02 Praktikum der Chemie für Mediziner
  • 03 Praktikum der Biologie für Mediziner
  • 04 Praktikum der Physiologie
  • 05 Praktikum der Biochemie/Molekularbiologie
  • 06 Kursus der makroskopischen Anatomie
  • 07 Kursus der mikroskopischen Anatomie
  • 08 Kursus der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie
  • 09 Seminar Physiologie
  • 10 Seminar Biochemie/Molekularbiologie
  • 11 Seminar Anatomie
  • 12 Seminar der Medizinischen Psychologie und der Medizinischen Soziologie
  • 13 Praktikum zur Einführung in die Klinische Medizin (mit Patientenvorstellung)
  • 14 Praktikum der Berufsfelderkundung
  • 15 Praktikum der medizinischen Terminologie
  • 16 Wahlfach Vorklinik
  • 17 Seminare als integrierte Veranstaltungen und Seminare mit klinischem Bezug (i.S.v. §2 Abs. 2 Satz 5 ÄAppO 2002) – für alle, die an der LMU die gesamte Vorklinik absolviert haben integriert in die Scheine „Seminar Physiologie“, „Seminar Biochemie/Molekularbiologie“ und „Seminar Anatomie“

 

Die Zulassung zur Prüfung erfolgt erst, wenn alle Zulassungsvoraussetzungen abschließend geprüft wurden, in der Regel also erst nach vollständiger Abgabe aller Scheine bzw. der Gesamtbescheinigung nach Anlage 2a*) ÄAppO. 

 

Ihr müsst keine einzelnen Scheine ausdrucken und abgeben! Es reicht, wenn ihr die Gesamtbescheinigung nach Anlage 2a beilegt.

 

Außerdem benötigt ihr folgende Unterlagen: 

  • Nachweis der Hochschulzugangsberechtigung (Abitur-Zeugnis)
  • Geburtsurkunde oder Kopie des gültigen Personalausweises (Vorder- und Rückseite) 
  • Eheurkunde oder Auszug aus dem für die Ehe geführten Familienbuch (nur, wenn der jetzt geführte Name von dem in der Geburtsurkunde eingetragenen abweicht) 
  • Anerkennungsbescheid über anerkannte Scheine aus Auslandsstudium oder verwandten Studiengängen nach § 12 ÄAppO (nur bei Anrechnung durch LPA) falls vorhanden 
  • Studienverlaufsbescheinigung 
  • aktuelle Immatrikulationsbescheinigung
  • Nachweis über Ausbildung in der Ersten Hilfe
  • Zeugnisse über 90 Tage Krankenpflegepraktikum (Zeugnisse nach dem Muster der Anlage 5 zur ÄAppO)
  • Nachweis über angerechnete Studienzeiten nach § 12 ÄAppO falls vorhanden 

 

Aufpassen: Alle Unterlagen müssen im Original oder in amtlich oder notariell beglaubigter Kopie beigefügt werden. Für fremdsprachige Urkunden müssen beglaubigte Übersetzungen beiliegen! (Die Kopie des Personalausweises muss nicht beglaubigt werden) 

Zusätzlich zur Anmeldung für das Physikum gibt es noch eine weitere Formalität: Den Antrag auf Fortsetzung des Studiums im zweiten Studienabschnitt an der LMU München oder TUM. Diesen müsst ihr über die Selbstbedienungsfunktion für Studierende unter Studiumsverwaltung ausfüllen und rechtzeitig abschicken!  Der Antrag und die erforderlichen Unterlagen müssen für ein Sommersemester bis spätestens 15. Januar und für ein Wintersemester bis spätestens 15. Juli, jeweils 24.00 Uhr eingegangen sein. Außerdem müsst ihr den Semesterbeitrag für das nächste Semester bezahlen. Erfolgt dies nicht, müsst ihr ein Semester aussetzen.

 

Hier müsst ihr euch nun entscheiden, an welcher Universität ihr nach dem Physikum am liebsten weiterstudieren wollt: LMU oder TU? Es ist aber immer so, dass sich mehr Studierende für die eine oder die andere Uni entscheiden, weshalb dann ein besonderes Verfahren zur Verteilung der Studierenden zum Einsatz kommt. Dazu haben wir euch als Fachschaft BLG der LMU ein Erklärvideo erstellt.

Spätestens eine Woche vor der schriftlichen Prüfung, erhaltet ihr dann per Einschreiben euren Zulassungsbescheid. Hiermit erfahrt ihr auch, wo ihr geprüft werdet (dies kann zentral in München oder auch weiter außerhalb sein – rechnet daher mit längeren Anreisezeiten und plant auch eine Alternative ein, falls die Öffis ausfallen) und wann die Prüfung beginnt. Formelle Hinweise findet ihr dort ebenfalls, etwa die Tatsache, dass ihr für die Prüfung einen gültigen Personalausweis bzw. Reisepass mitbringen müsst, da ihr euch bei Betreten des Prüfungssaals ausweisen müsst. Wer sich nicht ordentlich ausweisen kann, darf auch nicht an der Prüfung teilnehmen!

Die mündliche Prüfung findet im Herbst von Anfang August bis Ende September statt – also vor oder nach dem schriftlichen Physikum. Beim Frühjahrsphysikum finden alle mündlichen Prüfungen vor den schriftlichen Prüfungen Mitte März statt.

 

Ab Mitte/Ende Juli bzw. Februar befindet sich auf den Seiten des Prüfungsamts eine Liste mit unverbindlichen Prüfungsterminen. Diese Liste wird einige Tage nach Ende der Nachreichfrist für ausstehende Scheine um eben die Studierende erweitert, die noch Scheine nachzureichen haben (also alle, die regulär im 4. Semester sind). Möglicherweise, wenn ihr gleich Anfang August dran seid, erreicht euch das Einschreiben allerdings auch schon, bevor die Liste aktualisiert wird.

 

Euren definitiven Prüfungstermin und die Namen eurer Prüfer*innen und somit auch eures Prüfungsvorsitzes bekommt ihr per Einschreiben 7-10 Tage (rechtlich min. 5 Tage) vor eurem Prüfungstermin. Dann heißt es schnell anmelden beim Protokolldienst. Außerdem solltet ihr euch als Gruppe beim Prüfungsvorsitz melden, um den Prüfungsraum zu erfahren. Dies könnt ihr meist einfach per E-Mail machen. Eure Mitprüflinge findet ihr am besten über die dafür vorgesehene Telegram Gruppe.

Das mündliche Physikum vor dem Schriftlichen zu haben ist kein Grund zur Panik! Auch hier sollte euch genug Zeit zum Lernen bleiben und im Gegensatz zu euren Kommiliton*innen mit späterem Termin könnt ihr nach dem Schriftlichen sofort in den wohlverdienten Urlaub starten.

 

Konkretes zur Prüfung: Meist werden 4 Prüflinge gleichzeitig zur 4-stündigen Physikumsprüfung eingeladen. Es können aber auch weniger Studierende pro Gruppe sein. Wie die Prüfung dann genau abläuft, ist relativ variabel. Die Protokolle eure*r Prüfer*in verraten euch oft mehr über den Ablauf der Prüfung. Fest vorgegeben ist immer die Zusammensetzung der Prüfer. Jede*r Student*in wird für ca. 15- 20 Minuten von je einem*r Prüfer*in in den Fächern Anatomie, Physiologie und Biochemie geprüft.

Nehmt euch auf jeden Fall etwas zu essen und genug zu trinken mit, meistens gibt es mindestens eine Pause.

Ablauf der schriftlichen Prüfung:

Morgens um 9:00 Uhr geht es an beiden Tagen los. Ihr bekommt ein Aufgabenheft und einen Antwortbogen. Die Fragen sehen Im Einzelnen so aus:

 

  1. Tag

80 Aufgaben Physik und Physiologie

80 Aufgaben Chemie und Biochemie/Molekularbiologie

= 160 Aufgaben

  1. Tag

100 Aufgaben Anatomie und Biologie

60 Aufgaben Psychologie/Soziologie

= 160 Aufgaben

 

bei je 240 Minuten: 90 Sekunden pro Aufgabe

 

Das erscheint vielleicht auf den ersten Blick recht wenig Zeit pro Aufgabe, ist aber eigentlich genug und dürfte vollends ausreichen.

Pausen sollte man indes wirklich einplanen, denn es hat sich erwiesen, dass bei Studenten*innen, die stur die Fragen durcharbeiten, immer wieder Reihen von Fehlantworten auftreten. Obwohl eigentlich gewusst, antwortet man so in Phasen der Konzentrationsschwäche unbewusst falsch. Und das muss ja nicht sein, oder? Daher empfiehlt es sich dann und wann mal fünf Minuten Pause zu machen. Dabei kann man ja einen Apfel oder ein mitgebrachtes Sandwich essen oder einfach nur relaxen. Man kann sich etwa alle 40 Minuten eine fünfminütige Pause einplanen.

Wie auch immer man seine Pausen plant, man sollte sie strikt einhalten und sich während der Prüfung nicht beirren lassen („Nein, jetzt geht’s nicht, ich hänge zu weit hinten an.“). 

Die Altphysika und die bevorstehende Prüfung haben mehr gemeinsam, als manch anderer glauben machen möchte. Tatsächlich werden viele Fragen, die früher schon mal gefragt wurden, in variierter Form nochmals gestellt. Daher ergibt es Sinn, sich mit Altfragen vorzubereiten, dabei ist aber stets zu bedenken, dass es dabei auf die Lerninhalte ankommt und nicht bloß auf das Auswendiglernen der speziellen Fragestellung und ihrer Antwortmöglichkeiten. Denn: Fragen werden auch gerne mal negiert oder mit feinen Nuancen anders gestellt, so dass man sich schnell mal in die Nesseln setzen kann mit einer automatisierten Antwort („Klar, die Frage kenne ich. Da ist C die richtige Antwort.“). Gerade in den letzten Semestern hat man die Fragen so gestaltet, dass fächerübergreifend Wissen verknüpft werden muss. Dadurch ist es manchmal nicht immer eindeutig, zu welchem Fach eine solche Frage eigentlich gehört.

Es gibt sicher zahlreiche Tipps zur Vorbereitung und bestmöglichen Durchführung der Prüfung – ein paar haben wir hier gesammelt:

  • Nehmt euch genug Snacks und Getränke mit. Toilettengänge sind immer möglich.
  • Denkt an eure Ausweise, die Einladung und den richtigen Stift ((Druck-)Bleistift!).
  • zu den Aufgaben: Aufgaben der Reihe nach durcharbeiten und nicht erst blättern, um die Lieblingsfragen oder Lieblingsfächer zu identifizieren – Hinweis: Man erhält ein Heft mit den Aufgaben und einen Zettel, auf dem die Lösungen markiert werden müssen. 
  • Knifflige Aufgaben kann man raten oder zumindest versuchen, zu lösen. Dabei kann man sich ein System ausdenken, mit dem man Antworten markieren kann, z.B. je ein Symbol für „definitiv richtig“, „vielleicht richtig“, „keine Ahnung“, „vielleicht falsch“ und „definitiv falsch“. Damit sieht man später auf einen Blick, was man definitiv ausschließen kann und was nicht; so verliert man weniger Zeit.
  • Es empfiehlt sich entweder direkt jede Antwort zu übertragen oder blockweise zu übertragen. Plant hierfür genug Zeit ein. Außerdem solltet ihr versuchen, sehr konzentriert beim Übertragen zu arbeiten. Denn das Verrutschen um nur 1 Zeile kann euch alle Anstrengungen zunichtemachen.
  • Manchmal hat man eine Prüfung schnell hinter sich gebracht. Dann bleibt noch viel Zeit und aus Verlegenheit, Angewohnheit oder einem Bestreben nach Überprüfung sieht man sich nochmal alles durch. Dabei werden oft ursprünglich richtige Antworten nachträglich falsch korrigiert. Man sollte sich stets der Tatsache bewusst sein, dass nach einigen Stunden die Leistungsfähigkeit einfach reduziert ist. Darum sollte man sich beim Korrigieren und Überprüfen wirklich ausschließlich auf die Fragen konzentrieren, die man sich zur späteren Bearbeitung markiert hat. Wenn man bereits nach zwei Stunden fertig ist, ist das kein Grund nicht abzugeben und zumindest ein paar Stunden das Leben wieder zu genießen. 
  • Nochmals: Nichtantworten sind Falschantworten. Also: im Zweifelsfall einfach etwas ankreuzen. 
  • Nicht betrügen! Wegen eines Täuschungsversuchs komplett durchzufallen wäre einfach zu schade.

Wer abends dann unbedingt wissen möchte, wie er abgeschnitten hat, kann den Examensservice von Medi-Learn nutzen. Dort wird nämlich von einer Riege Experten*innen die aktuelle Prüfung bearbeitet und eine Lösung ins Netz gestellt. Es handelt sich hierbei nicht um eine offizielle Lösung, denn diese wird erst viel später vom IMPP bekannt gegeben. Dennoch hat man dort bei den letzten Prüfungen Lösungen mit über 90% Richtigkeit vorfinden können, so dass es definitiv ausreicht, um die eigene Leistung einzuschätzen.

 

Gerade zur Physikumszeit werden viele Halb- und Unwahrheiten verbreitet – glaubt nur Informationen aus glaubwürdigen Quellen: Prüfungsamtsseite, MeCuM-online, ÄappO, IMPP,….. 

Solltet ihr trotzdem noch anderweitige Fragen zum Physikum haben, könnt ihr euch per E-Mail an uns wenden.

 

Und immer dran denken: „Ist der Mensch auch noch so dumm, schafft er doch das Physikum.“ 🙂


Alle Angaben ohne Gewähr! Diese Informationen sind von Studierenden für Studierende verfasst worden. Bei etwaigen Inkorrektheiten, Neuerungen oder Änderungswünschen zu den Informationen oder für Anfragen wenden Sie sich bitte unter homepage@fachschaft-medizin.de an uns. Rechtlich verbindliche Auskünfte kann lediglich das Prüfungsamt erteilen.